Tag: Dierkes
1,4 Tonnen appellieren an Erwachsene
Stuttgart. "Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde."
An die hundert teils zufällige BesucherInnen, Freunde und Vereinsmitglieder verfolgten am Samstag, 22. November von 15-16 Uhr die Enthüllung des „Mahnenden Mühlsteins“ am Schlossplatz vor dem Baden-Württembergi-schen Landesmuseum, die von einem Saxophonquartett der Musikschule Stuttgart, Johanna van der Hamm, Lena Staudenmaier, Jens Eisele und Sascha Vallon, umrahmt wurde.
Johannes Heibel, Dipl. Soz. Päd. (FH) und Vorsitzender der bundesweit aktiven „Initiative gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.“, eröffnete mit einigen Sätzen zur Absicht der Aktion die Enthüllung. Wachrütteln und Diskussionen solle der Mühlstein auslösen und Anstoß geben, den Kinder- und Jugendschutz stetig weiter zu verbessern. Kinder müssen vor Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch geschützt werden. Die Verantwortung hierfür trügen die Erwachsenen und nur die Erwachsenen.
Ulrike M. Dierkes, Autorin und Vorsitzende des M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Men-schen aus Vergewaltigung e.V.“ Stuttgart führte aus, dass der 1,4 t schwere Mühlstein symbolisch für die Last stünde, die häufig lebenslänglich auf den Seelen der Opfer sexualisierter Verbrechen laste.
Dr. Ursula Matschke, Leiterin der Stabsstelle für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern, vertrat Herrn Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster. In Ihrer Rede begrüßte Sie diese bundesweite Aktion, wünschte ihr weiterhin viel Erfolg und gute Resonanz auch in Stuttgart.
Wolfgang Mayer-Ernst, Pfarrer der ev. Kirchengemeinde Stuttgart-Botnang sagte:„Der Stein soll uns ein Mahnzeichen und Stolperstein sein, nicht blind an den Anzeichen von Leid vorüberzugehen. Sondern allezeit einzutreten für das Geringe und Verletzliche. Unsere Augen nicht zu verschließen, etwa einfach wegzusehen, wo wir Anzeichen von Vernachlässigung von Kindern, Gewalt gegen Kinder, Missbrauch von Kindern sehen. Dass wir alles dafür tun, dass diese Opfer von Gewalt bei uns ein Ohr finden und einen Mund – so wie es die Bibel im Buch der Sprüche formuliert: „Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.“ (Sprüche 31,8)“
Als Überraschungsgäste sorgten Darsteller der Laien-Theatergruppe Botnang mit einer kleinen Inszenierung für teils kritische und zustimmende Stimmen im Sinne der angestrebten und beabsichtigten Diskussion. Die ZuschauerInnen merkten natürlich schnell, dass es sich um eine einstudierte Inszenierung handelte.
Spontane Solidaritätsbezeugungen gingen von zufällig Anwesenden aus, so z.B. von einer Betroffenen, die durch „Wildwasser“ von der Aktion erfahren hatte und Rosen am Mahnstein niederlegte.
Auch vorbeiziehende japanische Touristen fotografierten den Mühlstein im Sinne einer imitierenswerten Aktion.
Die bundesweite Aktion „Mahnender Mühlstein“ begann in Regensburg und wird seit Samstag, 22. November in Stuttgart fortgesetzt. Alle Stuttgarter Bür-gerinnen und Bürger, und auch die Besucher der Stadt sind ganz herzlich ein-geladen den Ort des Mühlstein zu besuchen. Als Solidaritätsbekundung können Blumen und Grableuchten (evt. mit des Namensnennung) um den Stein herum platziert werden.
Bis Ende März soll der Mühlstein, der einen Durchmesser von 1,40 m aufweist und 1,4 Tonnen schwer ist, in Stuttgart verweilen. Danach will die Initiative mit dem „Mahnenden Mühlstein“ ihre Deutschlandtour fortsetzen. Nächste Standorte sollen Tübingen, Heidelberg, Gera, Saarlouis und Landshut sein. Die Initiative bemüht sich aber beispielsweise auch um die Städte München, Berlin, Saarbrücken, Cottbus, Hamburg, Leipzig und Schwerin.
Siershahn, den 24. November 2008
Poststr. 18, 56427 Siershahn, Tel.: 02623 / 6839 oder 0171 / 186 922 0
www.initiative-gegen-gewalt.de E-Mail:info@initiative-gegen-gewalt.de
25.11.2008, 15.04 | (0/0) Kommentare | PL
Inzest - das wichtigste Tabu
mehr als nur Gesellschafts- , Kultur- oder Toleranzfrage!
Ich bin überzeugt, dass der Mensch keinesfalls als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt. Er bekommt eine Menge an Erb- und anderen wichtigen Informationen durch seine biologischen Eltern, Vater und Mutter, ja sogar durch deren Vater und Mutter, also seine Großeltern (Vorfahren) mit auf den Weg. Jedes Kind bekommt also Eigenschaften und Informationen mit auf den Weg ins Leben, die er sich selbst zunächst nicht aussucht.
Bei Inzest, z.B. Vater-Tochter-Inzest, multiplizieren sich diese Erbinformationen. Es liegt aber jeder anderen Inzestkonstellation auch eine andere Formel zu Grunde, die einem jeder Humangenetiker im Individualfall erklären kann.
Im Mutterleib kommen also zusätzlich zu den Erbinformationen in den Monaten bis zur Geburt viele weitere Einflüsse hinzu. Auch darüber gibt es biologische und wissenschaftliche Informationen, was in welchem Stadium der Entwicklung geschieht. Wir wissen heute also schon eine ganze Menge über das vorgeburtliche Leben eines Kindes, und speziell auch über die Beziehung zwischen Mutter und Kind, wie auch der Außenwelt, vor allem auch wenn die biologische Kindesmutter erstens Inzestopfer ist ihr zweitens gar nicht bewußt ist, dass sie schwanger ist und auch dem Inzesttäter oder Vergewaltiger die Schwangerschaft nicht bekannt ist und er aber die Kindesmutter weiterhin vergewaltigt.
Wenn nun das sexuell missbrauchte oder vergewaltigte Mädchen etwa mangels sexueller Aufklärung nicht wissen kann, dass es schwanger ist und Mutter wird, oder folglich der (Inzest)Täter oder Vergewaltiger nicht ahnt, dass sein Opfer längst schwanger ist, erlebt das Ungeborene die Vorgänge des Verbrechens im Mutterleib mit.
Selbst wenn die biologische Kindesmutter nicht mit dem Ungeborenen kommuniziert, weil sie sich in Ausweglosigkeit und Verzweiflung befindet, kommunizieren Körper und Seele miteinander, denn Fakt ist: Es gibt keine Nichtkommunikation. Jede Form, auch das Schweigen, selbst die Leere und die Verzweiflung sind Forme(l)n der Kommunikation, wennauch der Nichtkommunikation.
So erleidet ein durch inzestuösen sexuellen Missbrauch gezeugtes und zunächst noch ungeborenes KInd bereits ein inzestuöses, ja traumatisierendes Schicksal.
Es hat bereits bis zu seiner Geburt das Verbrechen an seiner Mutter miterlebt. So ist bekannt, denn es ist keinesfalls egal, ob ein Kind begrüßt, freudig erwartet und willkommen geheißen wird, oder sich die Kindesmutter als Opfer eines Verbrechens in Ausweglosigkeit und tiefer Verzweiflung befindet.
Dennoch: Alles oder allein dies entscheidet letztlich noch nicht darüber, ob ein Mensch in seinem Leben erfolgreich, glücklich oder zufrieden wird, oder: kriminell wird oder versagt.
Er ist zwar bei seiner Geburt ein traumatisierter Mensch und sein vorgeburtliches Trauma wird ihm lebenslänglich Energie, Kraft und Zeit abverlangen, die er ohne professionelle Hilfe nicht aufbringen können wird, aber er ist nicht chancenlos.
Außer den angeborenen Eigenschaften hängt eine gehörige Portion vom sozialen Umfeld ab und welche Hilfe er in diesem seinem Leben bekommt. Bildung, besonders Charakter- und Herzensbildung sind gleichermaßen Formen der Förderung und des Wissens für ein selbstbestimmtes Leben.
Selbstbestimmt heißt aber nicht nur, alle Rechte zu haben, sondern auch für sich selbst verantwortlich zu sein, Selbstverantwortung zu übernehmen, mit sich selber (und anderen) gut umzugehen.
Das alles kann ein Mensch lernen - wenn er Hilfe bekommt! Er braucht Hilfe, sein Trauma zu überwinden und damit leben zu lernen. Ein vorgeburtliches Trauma ist ein lebenslängliches Schicksal, es ist wie eine chronische Krankheit, die mit Seelenqualen und Schmerzen einhergeht und behandelt werden muss, damit trotz dieser Einsamkeit und Schmerzen Lebensfreude und Lebensqualität entwickelt werden können.Es sind also eine Menge mehr Einflüsse und Faktoren (Elternhaus, Erziehung, Bildung, Forderung und Förderung, Intelligenz, soziales Umfeld) wirksam, die mitentscheiden, ob ein Mensch zunächst fremdbestimmt durch seine Eltern, später naturgegebene Begabungen selbstbestimmt weiterentwickeln kann oder ungünstige Verhaltensmuster ablegt. Hierbei kann Disziplin und der eigene Wille entscheidend sein.
So gibt es eine Studie, die belegt, dass soziale Verhaltensmuster von Eltern an Kinder weitergegeben oder von Kindern übernommen werden.
Und dennoch: Keine Generation, kein Mensch ist verpflichtet, fortzusetzen, was Eltern oder Vorfahren taten, ihm antaten, wenn sich dieses Tun als fatal und falsch herausstellt.
Der Verweis auf Eltern, Elternhaus und gute oder schlechte Kindheit genügt also nicht und kann nie Entschuldigung sein, etwa eigene Verhaltensweisen oder Wiederholungen zu rechtfertigen. Jeder Mensch kann, wenn er will, daran interessiert sein, an sich selbst zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln, zu erkennen, ob er im Sinne seiner Eltern weitermachen oder für sein eigenes Leben etwas verändern, anders machen möchte.Konkret: Selbst wenn der Vater Bankräuber, Inzestverbrecher, Kinderschänder oder Terrorist war, so ist dies keine Verpflichtung oder Rechtfetigung im Sinne eines Programmes, diese Taten zu wiederholen.
Es kann also weder für Inzestopfer, noch Inzesttäter, noch Inzestkinder ein Argument sein, im Sinne der sexuellen Selbstbestimmung auf die Abschaffung des § 173 STGB zu pochen und so zu tun, als leite sich aus einer traumatischen Erfahrung das Recht auf Fortsetzung oder Wiederholung ab.
Viel interessanter als die Neugier der Öffentlichkeit und all ihrer Interessenvertreter und Instanzen ist also die wissenschaftliche Formulierung der Erfahrungen und Erkenntnisse, der tieferen und eigentlichen Ursachen von Inzest und dessen Auswirkungen, die ganz ganz anders als bisher von einschlägigen Kreisen verbreitet, viel komplexer, viel tiefgehender und viel schlimmer sind, als bisher häufig auch im täterfreundlichen Sinne verbreitet wird.Alle anderen noch so wohlgemeinten Ausführungen Außenstehender oder Drittpersonen werden immer nur Annäherungen oder Versuche, meistens aber unbewußte oder gewollte Falschinformationen, mitunter auch bewußte Irreführungen durch tätergesteuerte Interessen sein.Inzest ist ein geschlossenes System. Dieses geschlossene System kann aber nur jemand kennen und erklären, der INZEST (Denken-Kommunizieren-Verhalten-Verbreiten) aus der Innenansicht kennt. Dies können mit letzter Sicherheit nur Menschen, die wie ich oder also z.B. als Inzestgeborene über die Intelligenz verfügen, Fragen aus ihrem Wissen, das in ihnen selbst gespeichert ist, zu beantworten und zu formulieren. Und folglich und im Sinne der Entstehung-Auswirkung-Wiederholung oder eben "Nichtwiederholung solcher Muster" im Sinne der Prävention, also Verhinderung, einen Ausweg, eine langfristige Lösung aufzuzeigen bereit und fähig ist.
Der Kreislauf aus Genetik, die den eigentlichen Schlüssel birgt, ist ganz ganz anders, als Wissenschaftler bisher annehmen, denken und mitunter auch irrtümlich verbreiten. Denn entscheidend sind nicht spezielle Grundkenntnisse, z.B. über das Wesen der DNA und der Vererbungslehre allein, sondern der richtigen Interpretation und Zusammenführung komplexer Informations-Bausteine, die schon in vorausgehenden Generationen angelegt und begründet liegen.
Und die nicht die Philosophien fortsetzen möchten, die Inzesttreibende und Inzesttäter aus eigenen seelischen Deformierungen heraus selbstverherrlichend propagieren.
Stuttgart, 13. Juni 2008
©Ulrike M. Dierkes
07.06.2008, 13.24 | PL
MOSKAUER ZEITUNG_ 7_10_2006 pdf.
FOCUS_Reportage (5 Teile)_26_05_2006 pdf.
STUTTGARTER_NACHRICHTEN_14_06_07 pdf.
Pedocrime Fachtagung 28. Februar 2008 (PDF)
Kind_der_Schande_BZ_10_05_2008 pdf.
Schwestertochter_STZ_19_05_2008_pdf.
Radio:
13.11.2005 Deutsche Welle -
Trial Raises Questions abaout Germany's Incest Law
Zeichen der Zeit
Blutschande
Auswirkungen eines Verbrechens
Film von Gabriele Jenk
05.05.2008, 23.05 | (0/0) Kommentare | PL
Österreich
oder
Der Luxus der Normalität
Gebannt starren wir, entsetzt
auf die Grausamkeit
logistischer Perfektion eines
Inzest-Verbrechens
Unvorstellbar
Abartig – abgründig – ja aber...
Seien wir doch froh,
dass in unserem Land
alles besser ist
Wir hoffen,
dass Licht ins Dunkle unserer
eigenen Keller und Verliese
kommt, damit wir wieder zur
Tagesordnung, dem ganzen
Wahnsinn unseres eigenen
Systems übergehen können
Macht mal das Licht aus
man sieht zuviel!
Mai, Maibowle, Tanz in den Mai
Maikäfer und Waldmeister.
Maikäfer flieg...
Deine Mutter fiel im Krieg...
Dein Vater ist ein Hampelmann,
der alle an der Nase herumführen
kann
Inzestkinder? Produkte einer
ach-so-tragischen-Liebe im
Niemandsland der Paragrafen,
die, hätte man sie abgeschafft,
statistisch gar nicht (über)leben
würden, damit das endlich aufhört,
mit diesen Opfern!
Ohne diese Verbrechen
würden sie ja gar nicht leben
Ist das nicht genug?
Genug der Ehre
der Würde,
des Scheins
des Seins!?
Was wollen die denn
noch?
Bald hat das Leben wieder einen Sinn
setzen wir uns für Täterschicksale,
Täterrechte und die Gleichstellung ihrer
Bedürfnisse und die Befriedigung ihrer
Triebe ein, Selbstbestimmung genannt
Wegsperren? Für immer? Wen?
Die Täter? Die Opfer? Die Helfer?
(Ulrike M. Dierkes, 2008)
30.04.2008, 07.54 | (0/0) Kommentare | PL
M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V. hilft Inzestbetroffenen, sich aus dem Inzestsystem zu lösen
Ulrike M. Dierkes ist selbst "das Produkt" eines Vater-Tochter-Inzests: "Ich wuchs auf in der Isolation eines tabuisierten Verbrechens." Sie war zehn Jahre alt, als sie erfuhr, dass ihr Vater auch ihr Großvater ist, ihre Mutter auch ihre Schwester, und ihre vermeintliche Mutter ihre Großmutter. Das war kurz bevor der Vater aus dem Gefängnis zurück kam. Er hatte seine Tochter ab ihrem 7. Lebensjahr missbraucht und vergewaltigt. Sie war 13 Jahre alt, als sie mit Ulrike schwanger wurde.
Laut Statistik des Bundeskriminalamts und der Landeskriminalämter werden jährlich etwa 15.000 Missbrauchsfälle von Kindern im Alter unter 14 Jahren angezeigt. Im Jahr 2002 standen ihnen nur etwa 2.200 Verurteilungen gegenüber - weil die Dunkelziffer bei Inzest sehr hoch ist und die Tatverdächtigen nur selten ermittelt werden.
75 Prozent aller bekanntgewordenen Fälle sexuellen Missbrauchs passierten innerhalb der Familie, und betreffen Minderjährige, erläutert der Stuttgarter Rechtsanwalt und Fachbeirat im Vorstand von M.E.L.I.N.A e.V., Thomas Eschle. Sexueller Missbrauch von Minderjährigen wird nach Paragraf 176 Strafgesetzbuch (StGB) mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet. Dierkes zufolge gibt es einen gravierenden Unterschied zum Kindesmissbrauch durch Fremdtäter. Inzestuöser Missbrauch würde fast immer als Familiengeheimnis gehütet werden.
Die Opfer würden fast durchgehend mit dem Tabu belegt, nicht darüber zu reden. In der Folge würden innerfamiliäre Verbrechen oft über Jahrzehnte nicht aufgedeckt, oder erst, wenn sie verjährt sind.
Wenn der Vater die eigene Tochter sexuell missbraucht und vergewaltigt, der Bruder mit der Schwester den Geschlechtsverkehr vollzieht, der Onkel die Nichte sexuell missbraucht oder die Mutter den eigenen Sohn, die Großmutter den Enkel oder die Tante den Neffen, dann ist das Inzest - und nach Paragraph 173 StGB strafbar. "Ob mit oder ohne körperliche Gewalt sind sexuelle Beziehungen innerhalb der Familie eine Grenzüberschreitung, die in den meisten Fällen mit Machtmissbrauch, Manipulation und Übergriffen einhergehen", sagt Dierkes.
Inzest kann mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe bestraft werden
Diese Sicht teilt auch das Bundesverfassungsgericht. Der Beischlaf zwischen leiblichen Geschwistern bleibt verboten, urteilten die Richter am 13. März. Die Strafvorschrift im Strafgesetzbuch ist demnach mit dem Grundgesetz vereinbar. Danach kann Inzest mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe bestraft werden. Die Richter wiesen die Verfassungsbeschwerde eines Mannes aus Leipzig ab, der mit seiner Schwester vier Kinder hat.
Die Einschränkung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung sei gerechtfertigt, weil der Beischlaf zwischen Geschwistern nicht nur das Paar betreffe, sondern in die Struktur der Familie und in die Bevölkerung hinein wirken könne. Es gehe um die Bewahrung der familiären Ordnung. Kinder aus Inzestbeziehungen hätten große Schwierigkeiten, ihren Platz im Familiengefüge zu finden, so das Gericht.
Wenn Mädchen durch Inzest schwanger werden, würden diese "Folgen" meistens durch Abtreibung vertuscht. In vielen Fällen aber sei es für eine Abtreibung zu spät, sagt Dierkes. "Dann kommen diese Kinder zur Welt und sind der lebendige Beweis eines Verbrechens an ihren Müttern." Sie seien daher für die Täter eine Bedrohung, und in hohem Maße gefährdet, ebenfalls Opfer dieser Verbrecher zu werden. Ganz abgesehen von den seelischen und in etwa 30 Prozent der Fälle auch geistigen und körperlichen Schädigungen, die die Betroffenen davontragen.
Täglich erhielten die Mitarbeiter von M.E.L.I.N.A e.V. in Stuttgart zwei bis drei Anrufe von Inzestopfern. Nicht selten seien es auch männliche Klienten, so Dierkes. Wer es wage, über die Vorkommnisse zu reden, verliere die Familie und werde als Verräter behandelt. Das sei vor allem dann zu beobachten, wenn der Täter das Familienoberhaupt ist. Er werde alles tun, um den Willen seines Opfers, dem Inzestsystem zu entkommen, zu brechen. Inzeststrukturen können daher nur von außen aufgebrochen werden. Darin sind sich die Mitarbeiter von M.E.L.I.N.A e.V. und Kriminalexperten einig. Dierkes: "Nicht ehelich, Kindesvater unbekannt", mit dieser Formulierung beginne häufig die Biografiefälschung bei Inzestkindern in den amtlichen Meldebögen.
Der Verein begrüßt deshalb die jetzt zugelassene Vaterschaftsfeststellung, die die Beweisführung gegen mögliche Täter erleichtere. Anonyme Geburten und Babyklappen lehnt Dierkes strikt ab, weil dadurch unter Umständen der Vertuschung des Inzests Vorschub geleistet werde. Gerade bei Teenagerschwangerschaften müssten Behörden und Sozialarbeiter genauer hinsehen, fordert die Expertin. Diese Fälle sollten immer auf inzestuöse Hintergründe hin untersucht werden.
Dierkes warnt davor, Täter zu Opfern zu stilisieren, weil sie früher selbst einmal missbraucht worden seien. "Kein Mensch ist verpflichtet, was ihm angetan wurde, fortzusetzen und zu wiederholen," sagt sie. Sie hat ihre eigene Geschichte nach einer Psychoanalyse mit dem Schreiben von Büchern aufgearbeitet. Zuletzt erschien ihre Autobiografie im Bastei-Lübbe Verlag: "'Schwestermutter' - ich bin ein Inzestkind".
M.E.L.I.N.A e.V. hilft Inzestopfern und Inzestkindern
Der Stuttgarter Verein will aufklären und die Bevölkerung für das Problem des Inzests, vor allem der Befindlichkeit von Inzestopfern und Inzestkindern sensibilisieren. Deshalb schult Ulrike M. Dierkes auf Anforderung auch Mitarbeiter der Kriminalpolizei, karitative und soziale Einrichtungen, wie zuletzt dem Bund deutscher Kriminalbeamter, oder Landesjugendämter. Sie wird in juristische wie auch karitative Workshops eingeladen. M.E.L.I.N.A e.V. hilft, Inzest aufzudecken, erstattet wenn nötig Anzeige, informiert über die Abstammungsklärung per DNA-Analyse oder Gutachten humanbiologischer und rechtsmedizinischer Instituter. Auch kümmern sich die Fachleute im Verein um die Beweissicherung und Dokumentation der Fälle, informieren über Rechte nach der UN-Kinderrechtskonvention und begleiten Opfer individuell durch alle behördlichen Instanzen. Begegnung und Erfahrungsaustausch kommen ebenfalls nicht zu kurz. Falls erforderlich und erwünscht können die Fachleute des Vereins auch geschützte Unterkünfte organisieren. jt
28.03.2008, 22.31 | (0/0) Kommentare | PL
Ulrike's Literatur-Empfehlungen
Im Zeitalter der Information und Kommunikation wird es nicht nur immer schwerer, der Flut der täglichen Nachrichten und Schlagzeilen zu folgen, sondern nicht selber Opfer durch eine Manipulation, falsch angewandte Worte, Sprachschlampereien und verbale Schlammschlachten zu werden..
Sprache verrät. Den, der spricht und den, der schweigt. Den, der formuliert und den, der schreibt. Sobald es um sexualisierte Gewalt geht, setzen Schweigen und Sprachlosigkeit ein oder eine Verkehrung der Tatsachen. Ein Täter hatte eine schlechte Kindheit, die ihn zum Täter werden ließ, was ihn entschuldigt, während sein Opfer entwürdigt und infrage gestellt, in der Öffentlichkeit vorgeführt und zerstört wird.
Sprache ist nicht beliebig auswechselbar. Ein Wort ist ein Wort. Eine genaue Bezeichnung. Alles hat einen Namen.
Das Buch der Dipl.-Psychologin Monika Gerstendörfer ist mehr als ein Kampf um verlorene Worte. Es ist ein Arbeitsbuch, ein Sprachbuch, das deutliche Worte spricht und klare Botschaften vermittelt. Es ist ein Buch, das in jede Bibliothek, Schule und Redaktion, auf jeden Schreibtisch gehört. Es sollte als Sprachbibel in allen Bereichen unseres sprachlichen Alltags Pflicht werden. Überall dort, wo Menschen mit Sprache umgehen, beruflich Nachrichten formulieren müssen. In Bereichen, in denen Sprachgeübte täglich um angemessene Worte bemüht sind und manchmal nicht mehr wissen, was sie noch sagen sollen.
Es ist kein Buch, das man "nebenbei durchliest". Es ist ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen wird. Das Vorwort der Psychotherapeutin Michaela Huber geht fünf komplexen Teilen voraus, die durch unseren sprachgewaltigen Alltag führen und keine Berührungsängste kennen. Anhand praktischer Beispiele sprechen die einzelnen Kapitel verschiedener Themengebiete das aus, was gesagt werden muss. Was längst überfällig ist.
Ungeschönt, ja schonungslos prangern zahlreiche Beispiele die Doppelbödigkeit und Perfidität der Tages- und Sensationspresse, unseres Alltags an. Es ist ein unbequemes Buch, aber leicht zu lesen und zu verstehen, wer dies will.
Wer dies nicht will und danach noch blöd liest, dem wird auch kein anderes Buch helfen. Wer nicht verstehen will, legt wahrscheinlich keinen Wert darauf, verstanden zu werden, wenn´s mal um eigene ganz persönliche Anliegen geht.
© Ulrike M. Dierkes
kids for kids
Die 1990 geborene Mirella Roemer hat ein Buch herausgegeben. Nicht irgendeins, sondern zur UN-Kinderrechtskonvention. Sie rief Kinder aus allen Regionen der Bundesrepublik, der Schweiz und Österreich auf, Texte in unterschiedlichen Formen einzusenden. Es kamen fast hundert Beiträge zusammen, Lyrik und Geschichten aus dem Alltag von Kindern.
Kinderfreundlichkeit.
Kinderrechte. Wohlklingende Schlagworte und leere Worthülsen.
Kinderrechte werden in den meisten Fällen, wenn überhaupt, von
Erwachsenen aufgegriffen und verfolgt, liegen also schon allein daher
in ihren Händen. In der Macht Erwachsener.
1989 hat die UN die Rechte von Kindern in einem Dokument formuliert. 192 Staaten haben diesem Dokument zugestimmt und sich damit den Forderungen verpflichtet.
Ganz
ohne Erwachsene ging es nicht. Die Herausgeberin, Schülerin eines
Gymnasiums, bat Firmen um finanzielle Unterstützung, eine Gemeinde um
Räume für eine Schreibwerkstatt und einen Kinderkanal um Begleitung des
Projektes.
Bevor
die Kinder mit ihren Texten zu Wort kommen, zählt die zum
Erscheinungsdatum des Buches amtierende Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt die Errungenschaften der
Arbeit dieses Landes. Wer es nicht besser weiss, würde glauben,
Deutschland sei eine gewaltfreie Zone, ein paradiesisches Land. Sind
doch immerhin Behörden, Einrichtungen und Engagierte tagein tagaus
damit beschäftigt, die von der UN formulierten Kinderrechte umzusetzen.
Was also will man mehr?
Mirella
Roemer bringt es in ihrer Einleitung nüchterner und wohl auch
realistisch auf den Nenner: "Seht doch hin! Tut doch etwas!"
Wer
dieses tut, weiss um die Missstände, sobald es um Kinder-und
Menschenrechte geht. Kann aus der Realität berichten. So wie es nämlich
die Teilnehmenden, die Kinder in ihren Texten tun.
Z.B.
Caroline: "Manche Menschen sind nicht gut auf das Thema zu sprechen.
Gleichberechtigung hat für sie keinen Stellenwert, nur ihre eigene
Hautfarbe, Religion, Sitten und Bräuche sind die richtigen."
Oder die Geschichte von Rebecca. Sie schildert in ihrem Text die schlechte Behandlung des türkischen Mädchens Fatima, weil dieses ein Kopftuch trägt.
In
den Texten spiegelt sich das Erlebte wider. Nämlich das Bemühen einer
überforderten Gesellschaft und Politik, die mit gutgemeinten Parolen
wie "Keine Gewalt an Schulen" wahrscheinlich sogar überzeugt sind,
alles getan zu haben.
Alfred
Büngen, der Verleger, formuliert es treffend: "In einer Gesellschaft,
in der das Ideal Schönheit und Gesundheit gilt, in der Krankheit und
Tod weitgehendst ausgeblendet werden, kann es nur eingeschränkt einen
"normalen" Umgang mit Menschen, zum Beispiel mit Behinderungen geben."
Roland
schildert "einen Tag, wie jeder andere", mit Schlägereien, die zum
Schulalltag gehören und Sven von einem Jungen, der immer dicker wird
und deswegen verhöhnt wird.
Geschichten,
von Kindern geschrieben, die von Ausgrenzung, Mobbing, Kinderhandel,
Kindesmisshandlung und einem von Erwachsenen beherrschten und
reglementierten Alltag berichten.
Die Ehrlichkeit dieses gelungenen Buches liegt in der unverblümten Art und Weise, mit der Kinder die Geschehnisse beschreiben. Sie erfinden nichts, brauchen keine Phantasie, sie faseln nicht herum, nehmen keine Rücksicht auf (politische) Interessen, Personen oder Programme.
10
Kapitel widmen sich dem Recht auf Gleichheit, Recht auf Gesundheit,
Recht auf Bildung und Information, Recht auf Freizeit und Erholung,
Recht auf Gedanken- und Meinungsfreiheit, Recht auf gewaltfreie
Erziehung, Recht auf Privatsphäre, Recht auf Schutz im Krieg und auf
der Flucht, Recht auf elterliche Fürsorge, Recht auf Träume.
Jedes
genannte Kapitel wird mit einem Text Prominenter eingeleitet. Dies
müsste nicht sein, wirkt aber nicht störend, weil es sich locker liest.
Wie zum Beispiel Elke Heidenreich "Über Privatsphäre" oder Marietta
Slomka´s Betrachtung über den Luxus des Rechts auf Bildung, Meinung und
Pressefreiheit. Auszüge aus Reinhard Mey´s CD "Menschenjunges" und Rolf
Zuckowsky´s CD "Wir sind Kinder" tragen zur ernsten Unterhaltung des
Themas bei.
Die
Erwachsenenbeiträge hätten nicht sein müssen. Das Buch lebt durch die
Texte der Kinder. Auch ohne Beiträge Prominenter hätte es nichts von
seiner erfrischenden Leichtigkeit und seiner starken Aussagekraft
eingebüßt. Ganz im Gegenteil, die Beiträge der Kinder rufen bei aller
Treffsicherheit Freude hervor. Nämlich Hoffnung auf eine Generation,
die trotz wohlformulierter Sätze einer UN die Missstände und deren
Ursachen durchschaut.
Ein
empfehlenswertes Werk, ideal im Schulunterricht, um an das Thema
Kinder-und Menschenrechte heranzuführen. Soweit dies nötig ist.
Eigentlich müsste es Pflichtlektüre für Erwachsene, vor allen Dingen
PolitikerInnen sein. Bleibt zu hoffen, dass diese die Beiträge der
Kinder auch wirklich gelesen haben oder dieses schleunigst nachholen.
Zur eigenen Fort-und Herzensbildung zum Thema Kinder-und Menschenrechte.
©Ulrike M. Dierkes
kids for kids
Kinder schreiben für Kinder,
damit Erwachsene verstehen
Mirella Roemer (Hrg).
295 S., 12 €
Geest-Verlag, Vechta
ISBN 3-937844-76-7
" style="font-weight:bold;color:#ffffff;font-style:italic;font-size:large">Lara Andriessen
Lara Andriessen schildert in ihrem autobiographischen Roman den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater, die Misshandlung durch die Mutter und die Blindheit bzw. Hilflosigkeit des sozialen Umfeldes. Als Kind eines Berliner Polizeibeamten geboren, ist sie vom Babyalter an der Gewalt des Vaters und seiner besitzergreifenden Liebe ausgesetzt. Doch trotz der dramatischen weiteren Stationen dieser Kindheit und Jugend - Leben als Berliner Straßenkind, Heim für schwer erziehbare Mädchen, Ausbruch, Drogen, ungewollte Schwangerschaft und Selbstmordversuch - schafft es Lara, dem Grauen zu entrinnen, sich ein selbstständiges Leben aufzubauen und die schönen Seiten des Lebens zu genießen.
©Ulrike M. Dierkes
Lara Andriessen
Das selbst gewählte Exil
Erfahrungen mit einem autistischen Kind
Eine Frau wird vom eigenen Ehemann vergewaltigt. Das bei dieser Vergewaltigung gezeugte Kind, ein Sohn, wird autistisch geboren. Als weigere es sich, wirklich in dieses Leben zu folgen, lebt es in seiner eigenen Welt. Als sei diese sein einziger, sein eigener Schutz. Für Mutter und Kind beginnt eine Odyssee von Arzt zu Arzt, Einrichtung zu Einrichtung, aber auch Seele zu Seele. Jeder kämpft um seinen eigenen Weg und den gemeinsamen, die eigene Seele und die des anderen. Der Kampf, der eigentlich aussichtslos ist, leitet allmählich und im Laufe all der Jahre zwischen Einsamkeit, Hoffnung und Verzweiflung, Wechselbädern und Rückschlägen eine wundersame Wende ein, die wie ein Wunder anmutet, aber letztlich auf die positive Energie der Frau und Mutter zurückgeht, die nicht aufgibt: Durch ihren und nur durch ihren ganz persönlichen Einsatz, bestehend aus Ausdauer, Disziplin, bedingungsloser Liebe und Zä-higkeit geschieht das Unglaubliche: Der Sohn lernt sprechen, spielen, sich im Alltag zurecht zu finden, schafft die Mittlere Reife und beginnt im Alter von 19 Jahren über seinen eigenen Autismus zu reden.
Lara Andriessen, Jahrgang 1956, drei Kinder, ist mit dieser authentischen Schilderung ein einzigartiges Werk zu einem Thema gelungen, über das man vieles ahnt, doch wenig weiss. Sie hat nicht nur Übermenschliches geleistet und ein scheinbar unabwendbares Schicksal sowohl für sich selbst wie auch ihren Sohn zum Positiven gewendet, sondern mit diesem Buch ein hoffnungsvolles Buch für andere Betroffene, Eltern autistischer Kinder geschaffen. Dafür muss man ihr dankbar sein, ihr gilt höchster Respekt. Ihr ist etwas abseits von medizinischen und psychologischen Erkenntnissen gelungen, was seinesgleichen oft vergeblich sucht.
Das Vorwort der Dipl. Psychologin und Menschenrechtlerin Monika Gerstendörfer fasst das Wunderbare dieses Buches zusammen: “Das Prinzip Hoffnung ist durch diese authentische Geschichte zu neuem Leben erweckt worden!“ Ein Anhang mit Adressen und Hilfen für betroffene Eltern machen dieses Buch zu einem wertvollen Hilfswerk.
(©Ulrike M. Dierkes)
213 Seiten, kartoniert, ISBN 3-929480-60-3
14,80 EUR [D]/26,– sFr
Viele
Menschen möchten in ihrem Leben etwas ändern, aber wie? Wenn man das
Leben als Garten betrachtet, haben wir jeden Tag die Möglichkeit, darin
zu arbeiten, zu gestalten und zu verändern. 14 Übungen begleiten dabei
und leiten an.
Junfermann, 2005.
ISBN 3-87387-582-9
Euro 15,90
21.03.2008, 18.37 | (0/0) Kommentare | PL
Sozialministerin Dr. Monika Stolz hielt die Laudatio
Laudatio von Frau Ministerin Dr. Monika Stolz, MdL
anlässlich der Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes
am 21.01.2008 an Frau Ulrike M. Dierkes
im Ministerium für Arbeit und Soziales
">Sehr geehrte Frau Dierkes,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir sind heute hier im Ministerium für Arbeit und Soziales zu einem sehr erfreulichen Anlass zusammengekommen.
Ich habe die Ehre, Ihnen, liebe Frau Dierkes, im Auftrag von Herrn Ministerpräsident Oettinger das von Herrn Bundespräsident Horst Köhler verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu überreichen.
Die Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes ist auch für mich immer etwas Besonderes.
Es ist eine der schönsten Aufgaben, die man als Vertreterin der Landesregierung wahrnehmen kann.
Gilt es doch bei einer solchen Gelegenheit Menschen zu würdigen, die sich in besonderem Maß für die Gemeinschaft eingesetzt haben.
Die öffentliche Anerkennung des Geleisteten macht den Bürgerinnen und Bürgern, die bereit sind, sich öffentlich oder ehrenamtlich zu engagieren, bewusst, dass sie gebraucht werden und es wirklich auf sie ankommt.
Der Landesregierung ist daher eine glaubhafte Anerkennungs- und Würdigungskultur – und dazu gehört auch die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen – ein sehr wichtiges Anliegen.
Herr Ministerpräsident Oettinger hat mich gebeten, Ihnen, meine Damen und Herren, und insbesondere Ihnen, Frau Dierkes, seine Grüße zu übermitteln.
2. Würdigung der Verdienste
Sehr geehrte Frau Dierkes,
die Auszeichnung wird Ihnen insbesondere für Ihr Engagement als Gründerin und 1. Vorsitzende des 1996 gegründeten Vereins „M.E.L.I.N.A – Inzestkinder / Menschen aus VerGEWALTigung e.V.“ verliehen.
„M.E.L.I.N.A“ ist der erste und wohl nach wie vor einzige Verein in Deutschland, der als Ansprechpartner für Inzestkinder auftritt und Hilfe aus der Isolation anbietet.
Der Verein leistet u. a. durch die Organisation von Begegnungswochenenden, Bereitstellung von Informationsmaterial und kompetente Hilfen in wertvollster Weise Unterstützung für die einzelnen Betroffenen.
Ihre unzähligen Einzelgespräche mit Rat- und Hilfesuchenden ermutigen die Betroffenen und vermitteln konkrete Hilfemöglichkeiten.
Für Sie selbst haben diese Gespräche aber auch erhebliche psychische und physische Belastungssituationen zur Folge.
Gerade auch in Ihrer schriftstellerischen Tätigkeit haben Sie sich in Form eines Romans, eines Sachbuchs sowie in Ihrer Autobiografie "Schwestermutter - Ich bin ein Inzestkind" im Jahr 2004 mit der Thematik von Inzestkindern befasst.
Die Vielzahl Ihrer journalistischen Veröffentlichungen, Lesungen, Referate leistet gerade durch ihren engagierten Charakter einen wichtigen Beitrag zur Herstellung von Öffentlichkeit in einem ansonsten oftmals von Verschweigen und Tabuisierung geprägten Bereich.
Durch Ihren Schritt in die Öffentlichkeit haben Sie einerseits vielen anderen Menschen Mut gemacht, über das, was ihnen angetan wurde, zu sprechen, Hilfen zu suchen und anzunehmen.
Andererseits führte dies zu weiteren Veröffentlichungen in Zeitschriften und Tageszeitungen.
Die Durchsetzung einer angemessenen Wahrnehmung und öffentlichen Bewusstseinsbildung zum Thema „Inzest“ war und ist daher mit vielen Frustrationen und Enttäuschungen, aber auch mit zäh errungenen Erfolgen verbunden.
Ihre Teilnahme an Talkshows, u.a. im SWR-Nachtcafé, bei Stern-TV, bei Bettina Böttinger, Johannes B. Kerner und bei VOX-Spiegel-TV, ist natürlich eine Würdigung Ihrer engagierten Arbeit.
Zugleich ist dies aber sicherlich auch mit nicht unerheblichen persönlichen Belastungen verbunden.
Die Teilnahme an diesen öffentlichen Veranstaltungen sowie z. B. an Kinderschutzkonferenzen bewirkt einen zwar sicher langsamen, aber mit der Zeit immer stärker wahrnehmbaren Bewusstseinswandel, um einer Ausgrenzung der Inzestkinder sowohl in deren Kindheit als auch später als Erwachsene entgegenzuwirken.
Sie haben es erreicht, durch Ihr Engagement die Grundlage dafür zu schaffen, dass diese Personengruppe wohl erstmals in dieser Form sensibel wahrgenommen wird.
Sehr geehrte Frau Dierkes, Sie haben sich durch Ihren bewundernswürdigen Einsatz für die Gruppe der Inzestkinder in hohem Maße um diese Menschen verdient gemacht.
Dies wurde im letzten Jahr auch bereits durch die erfolgreiche Teilnahme von „M.E.L.I.N.A“ am Wettbewerb „Echt gut! – Ehrenamt in Baden-Württemberg“ in der Kategorie „Soziales Leben“ durch eine Urkunde des Herrn Ministerpräsidenten dokumentiert.
3. Bundesverdienstkreuz als Ausdruck des Dankes
Sehr geehrte Frau Dierkes,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
lange Zeit haben wir uns eingeredet, dass Engagement nur dann gut ist, wenn es dem Klischee des „selbstlosen Dienstes an der Gemeinschaft“ entspricht.
Aber genau darin liegt vielleicht ein Denkfehler:
Wer sich engagiert, handelt nicht selbstlos, sondern ausgesprochen selbstbewusst, denn er will Ziele erreichen und etwas bewegen.
Frau Dierkes hat das eindrücklich gelebt und vorgelebt.
Natürlich aus eigener Betroffenheit, aber dadurch auch als Fachfrau ersten Ranges.
Der Staat weiß um die Bedeutung eines solchen Engagements.
Es ist ihm daher wichtig, Menschen, die sich für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger in vorbildlicher Weise eingesetzt haben, seinen Dank und Anerkennung zu zeigen.
Ein Weg dazu ist die Verleihung eines Ordens.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.
Er wird an Bürgerinnen und Bürger verliehen für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, zum Beispiel auch für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich.
Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit soll durch die Ordensverleihung auf ganz besondere Leistungen gelenkt werden.
Dadurch werden Leitbilder gesetzt, an denen sich andere orientieren können.
4. Ordensverleihung
Sehr geehrte Frau Dierkes,
ich freue mich in besonderem Maße, dass ich Ihnen für Ihre Verdienste zum Wohle der betroffenen Menschen heute diese hohe Auszeichnung überreichen kann.
Zuvor erlaube ich mir, ein aktuelles Gedicht von Ihnen vorzutragen.
Ich bin mir sicher, dass hierin sehr viel von Ihren Lebenserfahrungen enthalten ist und es passt hervorragend zum heutigen Anlass.
Es heißt „Mitgefühl“:
„Mit Gefühl Nicht genug
Es genügt nicht, betroffen zu sein
Es genügt nicht, Mitgefühl zu haben
weder Beileid noch Mitleid taugen
Es genügt nicht, nach dem Warum zu fragen
Es genügt nicht, nur zu fragen,
welche Farbe das Nichts hat
Das alles ist nichts, nicht genug
keine Genug-Tuung
und keine Wohl-Tat
Man muß sein Mitgefühl auch zeigen,
zum Ausdruck bringen
handeln!“
Sehr geehrte Frau Dierkes,
ich darf Ihnen hiermit die von unserem Bundespräsidenten unterzeichnete Urkunde überreichen.
Ich wünsche Ihnen gleichzeitig alles Gute und weiterhin viel Kraft für Ihr Engagement für die betroffenen Menschen, aber auch die für Ihre schriftstellerische Tätigkeit erforderliche Inspiration und Kreativität.
Die Verleihungsurkunde hat folgenden Wortlaut:
5. Schlusswort
anschließend erfolgte die Übergabe der dazugehörigen vom Bundespräsidenten Horst Köhler unterschriebene Urkunde
Ulrike M. Dierkes mit Blumen, Schatulle und Urkunde
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Ulrike,
ich habe die Ehre, einige Worte an Sie zu richten. Dazu habe ich eine kleine Rede vorbereitet, mit der ich gleich beginnen möchte:
Wir leben in einer merkwürdigen Zeit. Finde ich. Ich möchte das begründen: In meiner 9jährigen Zeit im IBM Science Center in Heidelberg durfte ich mit Physikern zusammenarbeiten. Sie lehrten mich, die Welt einmal anders, nämlich als „Alienâ?? zu betrachten. Von „obenâ??, aus dem Weltall. Und die Frage war immer: Was siehst du jetzt?
Dieser neue Ansatz für meine Wahrnehmung eröffnete mir neuartige Sichten. Andere Weltsichten. Weitere Horizonte. Damals wusste ich noch nicht, dass ich diese dort erworbene Fähigkeit in den späteren Jahren der Menschenrechtsarbeit gut gebrauchen konnte. Ja, nahezu dringend benötigten würde!
Wovon spreche ich?
Ich meine die Sicht auf die Welt und den Menschen. Unsere Weltsicht, unsere Menschensicht, unser Menschenbild.
Dass mit unserer Welt, dem blauen Planeten keineswegs alles in Ordnung ist, zeigt der Grad der Umweltverschmutzung, die tägliche Zahl verhungernder Kinder und Erwachsener, das tägliche Aussterben von ganzen Arten, die Überfischung der Ozeane, ja sogar der zunehmende Müll im Weltraum und all die entsetzlichen Kriege an so vielen Stellen auf der Erdoberfläche.
Dass mit uns Menschen und unserem Menschenbild keineswegs alles in Ordnung ist, zeigen die erwähnten Beispiele ebenfalls. Aber da ist noch mehr. Ich stelle mir – wie es Einstein, Schrödinger, Heinz von Förster u.v.a. taten – vor, ich würde als Alien unentdeckt die Erde umkreisen. Weit oben im Orbit kreise ich um den blauen Planeten und nähere mich vorsichtig. Bald kann ich Lebewesen entdecken… Was sehe, was beobachte ich?
Ich sehe, dass es eine Art gibt, die sich systematisch selbst zerstört. Ihren Lebensraum und sich selbst. Sie töten, foltern, misshandeln, betrügen und belügen sich. Auf allen Ebenen! Länder bekriegen sich gegenseitig; Männer bekriegen Frauen – im Krieg und im Frieden töten und misshandeln sie Frauen, sogar innerhalb einer Familiengemeinschaft; Erwachsene bekriegen Kinder – im Krieg und im Frieden töten und misshandeln sie Babys, Kleinkinder und Heranwachsende, sogar innerhalb der Familie. Also ihre eigenen Nachkömmlinge!
Traurig hole ich mein intergalaktisches Computerboard heraus und notiere:
„Es gibt einen wunderschönen blauen Planeten im Sonnensystem x, aber leider gibt es dort eine Art, die vorwiegend damit beschäftigt ist, sich selbst und andere Lebewesen zu zerstören. Physisch, psychisch, geistig. Diese Art ist überbevölkert und gleichzeitig auf dem niedrigsten Entwicklungsstand aller Lebewesen dieses Planeten, denn ein nicht geringer Teil misshandelt sogar die eigenen Nachkommen – anstatt sie zu hüten, zu pflegen und zu beschützen. Ich gebe dem Planeten keine Chance."
Wenige Sternzeiteinheiten, nachdem ich die Nachricht an meinen Heimatplaneten gesendet habe, erhalte ich folgende Nachricht:
„Bitte überprüfen, ob es innerhalb dieser Art auch konstruktive Kräfte gibt. Individuen, die sich gegen die destruktiven Kräfte auflehnen, sie womöglich erfolgreich bekämpfen."
Ich seufze und beobachte weiter. Tatsächlich entdecke ich nach längerer Suche Individuen, die sich anders verhalten. Interessanterweise sind es oftmals Frauen. Wesen, die wenig Zugang zu den Ressourcen des Planeten haben und meist alleine sind. Sind das die einsamen Kämpferinnen, von denen mir ein alter Kollege einstmals berichtete? Aufgeregt beobachte ich weiter…
Erneut eine Nachricht von meinem Heimatplaneten: „Konnten bereits konstruktive Kräfte beobachtet werden?â?"
Ich sende zurück: „Ja! Aber es sind nicht viele, und die haben es schwer. Man legt ihnen Steine in den Weg. Von allen Seiten. Manche haben Probleme, sich Nahrung und Unterkunft zu sichern. Doch sie kämpfen unerbittlich. Einige haben sich zusammengeschlossen. Aber sie brauchen mehr Macht. Wieder und wieder stellen sich ihnen die Destruktiven und die Untätigen in den Weg. Die haben die Macht. Es scheint ein aussichtsloser Kampf zu sein.â?"
Eine Sternzeiteinheit später die Antwort: „Bitte beobachten, ob die Kämpferinnen auch Zuspruch, eventuell Anerkennung und Hilfe erhalten. Wenn nicht: bitte diesen Planeten sich selbst überlassen und zurückkehren."
Ich komme der Bitte nach, beobachte weiter und befinde mich plötzlich im Sozialministerium einer Stadt…
Liebe Zuhörenden, ich verlasse nun meinen intergalaktischen Kurs und komme auf eine konkrete Kämpferin zu sprechen. Es ist eine Kämpferin, die sich gewiss oftmals als „Alienâ?? fühlte und fühlt. Eine Frau, deren - vom eigenen Vater geschwängerte Schwester - gleichzeitig ihre Mutter ist, deren Großvater daher gleichzeitig ihr Vater ist, deren Großmutter sie - als angebliche Mutter - schlecht behandelte, deren soziales Nahfeld sich rätselhaft, feindselig und feige benahm. Was für ein Ausgangspunkt für ein Leben! Monströs. Kaum aushaltbar. Lügen, Verschleierungen, Gewalt. Wie soll ein in solchen Verhältnissen aufgewachsenes, kleines Wesen all dies verkraften? Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber ich weiß: Ulrike hat es ausgehalten. Irgendwie. Und sie hat die best mögliche, die konstruktivste Lösung für sich selbst und alle anderen ähnlich Betroffenen gefunden: Sie brach das Sprech-Tabu! Genau das ist der erste und zugleich wichtigste Schritt.
Meine Damen und Herren, Sprech-Tabus zu brechen, erfordert ungeheuren Mut und eine schier unglaubliche innere Stärke. Mich erinnert dieser überlebenswichtige Schritt für unsere gesamte Gesellschaft immer an mein Lieblingsmärchen: „Des Kaisers neue Kleiderâ?? – wo am Ende ein Kind laut in die untertänige und ge-brainwash-te Menge ruft, die dem offensichtlich nackten Kaiser einen ausgezeichneten Modegeschmack bezeugt: „Aber er hat ja gar nichts an!â??
Genau darum geht es bei der Menschenrechtsarbeit: die Wahrheit laut und unverblümt ausrufen. Und speziell beim Kampf um die Menschenrechte für Inzestgeschädigte muss man noch eins draufsetzen. Denn die so viel beschworene, die so hoch gehaltene und vom Grundgesetz geschützte, traditionelle Hetero-Familie ist eben nicht der sicherste und geschützte Hort für Kinder. Mindestens 75 Prozent der Delikte, wo es um sexualisierte Gewalt geht, finden im sozialen Nahraum statt. Offizialdelikte, wie es in unserem Strafrecht heißt. Also Verbrechen!
Andersherum formuliert: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby, ein Kleinkind, ein Kind, ein/e Jugendliche/r Opfer von Gewalt – physischer, psychischer, sexualisierter Gewalt – wird, ist genau da am größten, wo es eigentlich den größtmöglichen Schutz haben sollte.
All das ist durch unzählige Studien weltweit längst bewiesen. Doch die Gesellschaft verhält sich immer noch wie die berühmten drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Schlimmer noch: aktuell gibt es konkrete Bemühungen um die Abschaffung des Inzestparagrafen. Immer wieder sind es diese destruktiven Kräfte, eine spezielle Lobby mit ganz bestimmten Absichten und Motiven, die dafür sorgen wollen, dass die Opfer schweigen – oder gar keine Möglichkeit mehr haben, ihre Rechte einzufordern.
Auch hier ist wieder die Kämpferin gefragt, die das verhindert, damit aktuelle und zukünftige Inzestgeschädigte nicht endgültig um ihre Menschenrechte und deren Einforderungsmöglichkeit gebracht werden.
Da liegt noch viel Arbeit vor Dir, liebe Ulrike. Eine Arbeit, bei der man immer wieder von vorn beginnen, an allen Fronten kämpfen muss. Das zehrt. Ich weiß.
Auch diese mehr oder weniger versteckten Drohungen müssen ausgehalten werden. Irgendwie. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, dürfen Menschen wie Du nicht mit Managergehältern rechnen; noch nicht einmal mit einem gesicherten Einkommen. Die Lebensrealität heißt über weite Strecken hinweg: Existenzangst.
Das ist, um es deutlich zu sagen, ein Skandal.
Unsere Gesellschaft hat einen solch verstellten Blick für Werte und für wertvolle Arbeit. Aber… … jetzt endlich befinden wir uns hier, und Du bekommst zumindest eine Anerkennung. Eine solche Anerkennung auf offizieller Ebene ist wichtig. Dies hatte ich bereits in meinem â??intergalaktischen' Exkurs angesprochen. Ich zitiere absichtlich nochmals die wesentliche Passage:
„Bitte beobachten, ob die Kämpferinnen auch Zuspruch, eventuell Anerkennung und Hilfe erhalten. Wenn nicht: bitte diesen Planeten sich selbst überlassen und zurückkehren.â??
Wird jetzt klar, was ich meinte?
Kämpferinnen, die Vitales für uns alle leisten, brauchen dringend selbst Vitales, positive Lebensbedingungen. Mein Zauberwort heißt immer RESPEKT. Ich weiß, wovon ich rede:
Als ich 2005 mit den „1000 Friedensfrauenâ?? für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, gehörtest Du, liebe Ulrike, zu den ersten und herzlichsten Gratulantinnen. Von einer Persönlichkeit wie Dir hatte ich nichts anderes erwartet. Du kennst meine Arbeit. Du gönnst mir so etwas von ganzem Herzen. Das weiß ich. Du sagtest: „Endlich! Endlich erhältst Du, Monika, offizielle Anerkennung.â?? Dabei hättest Du ebenso gut zu den Nominierten gehören können. Das ist so. Aber Menschen wie Du kennen keinen Neid. Sie sind froh und glücklich, wenn „eine von unsâ?? tatsächlich einmal Respekt bezeugt bekommt und nicht – wie wir es eher gewohnt sind – harsche Kritik, Ablehnung oder gar Drohungen. Ich wünschte, es gäbe mehr Menschen Deines Charakters.
Heute bin ich in der glücklichen Lage, Dir sagen zu dürfen: Endlich! Endlich erhältst Du, Ulrike, offizielle Anerkennung. Ich bin so froh darüber. Wenn Du wüsstest wie!
Ich hoffe, dass Dir dieses Kreuz nicht mehr „Kreuzâ?? bringen wird, sondern Freude und auch bessere Sicherheit, Schutz vor Angriffen aus unterschiedlichsten Kreisen. Dass Du „wer bistâ??, weiß ich schon lange. Nun ist es jedoch offiziell. Das ist sehr wichtig.
Liebe Ulrike, ich würde Dir gerne ein großes Geschenk überreichen. Am liebsten einen richtig großzügigen Scheck. Doch Du weißt, dass mein Verein, die Lobby für Menschenrechte e.V., ebenfalls zu den ganz „armen Sängerinnenâ?? gehört.
Nimm also unsere Anwesenheit und meine Rede. Beides kommt von Herzen.
Ich darf Dir – auch im Namen des gesamten Lobby-Vorstands – die besten Glückwünsche überbringen. Wir alle sagen danke. Danke für die gute Zusammenarbeit unserer Vereine in all den Jahren. Danke für Deine professionelle Unterstützung und Solidarität.
Wir wünschen Dir für Deine persönliche Zukunft und für die von MELINA e.V. Erfolg, Kraft, Mut, bessere Finanzen und noch viel mehr Anerkennung und Unterstützung.
Heute ist jedoch ein Tag zum Feiern. Lass Dich feiern, liebe Ulrike!
Lobby für Menschenrechte e.V
PF 1030, 72541 Metzingen
Gemeinnütziger und mildtätiger Verein (Amtsgericht Bad Urach Nr. 654)
V.i.S.d.P. Lobby für Menschenrechte e.V.
Ulrike M. Dierkes bedankte sich, sichtlich gerührt, bei allen BegleiterInnen, Gästen und GratulantInnen:
"Wer nicht kämpft, hat bekanntlich schon verloren!"
"Mein Dank gilt meiner Familie in Stuttgart, meinem Mann und meinen Kindern, den Menschen, die meinen Weg begleitet und unterstützt haben, den MitkämpferInnen in meinem Verein, wie auch den VertreterInnen von Justiz, Kirche, Medien und Politik, die immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Belange meines Vereines und somit auch für die Nöte der Inzestopfer, speziell ihrer Inzestkinder hatten. "
Gratulantinnen:
v. li. n. re: Dipl.Psych. Monika Gerstendörfer, Lobby für Menschenrechte e.V. Metzingen,
Ulrike M. Dierkes, Sr. Gudula Busch, Ordensfrau der Schwestern vom "Heim zum Guten Hirten" Frankfurt, Dipl. rer. pol. Helga Lübcke, Lobby für Menschenrechte e.V. Metzingen.
nach dem offiziellen Umtrunk im Sozialministerium klang die Feier mit Gästen in einem it. Restaurant aus.
... täglich kommen Geschenke und Gratulationen...
Liebe Ulrike,
da gratuliere ich dir ganz herzlich! Das ist eine große Bestätigung für deine langjährige Arbeit! Ich finde das ganz toll und freue mich riesig für dich!
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Herzlichen Glueckwunsch!! bin stolz auf Dich
na das ist ja mal wirklich ein Supernachricht....freue mich soo fuer Dich...wann feiern wir????
love Bab
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Liebe Ulrike,
da gratuliere ich dir ganz herzlich! Das ist eine große Bestätigung für deine langjährige Arbeit! Ich finde das ganz toll und freue mich riesig für dich!
Liebe Ulrike!
Liebe Ulrike,
gerade sah ich, dass Du das Bundesverdienstkreuz bekommen hast. Ich freue mich mit Dir und gratuliere Dir ganz herzlich. Du bekommst das wirklich sehr zu Recht. Meinen Respekt und meine Bewunderung dafür, dass Du mit Deiner eigenen Geschichte die Belange, Sorgen und Kämpfe der Inzestkinder im Bewusstsein der Öffentlichkeit wachhältst und vor dem Vergessen bewahrst, hast Du ja schon lange.
Ich wünsche Dir, dass mit dieser aktuellen großen Anerkennung viel Gutes einhergeht.
Herzliche Grüße,
Ulla.
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Liebe Frau Dierkes,
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu der großen und wirklich verdienten Ehre :-))
Nochmals Gratulation, alle Gute und liebe Grüße
vom Kollegen H.-P. Mangold
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Liebe Ulrike, herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Ehrung deiner Arbeit.
Grüße von Julietta
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Liebe Frau Dierkes,
ganz herzlichen Glückwunsch zum Bundesverdienstkreuz. Es freut mich riesig für Sie, dass Ihr unermüdliches Engagement, Ihre tollen Ideen, Ihr selbstverständlicher Einsatz und Ihr mutiger Kampf für Ihre Anliegen gewürdigt wurde, toll!
22.01.2008, 01.36 | (0/0) Kommentare | PL
Opfer
Wer sind sie,
welch Geistes
Kinder,
die Kinderseelen
wie Schmetterlingen
nachstellen?
sich an
Kinderkörpern
vergreifen,
um in sie
einzudringen
und alles
zu zerstören
Wie Einbrecher
kommen,
am helllichten
Tag,
in bester
Gesellschaft,
um sich
davonzustehlen,
so zu tun,
als wäre nichts.
Um vielleicht,
wenn überhaupt
zur Rede gestellt,
von "Kinderliebe"
zu reden.
Wer sind die,
"Gesellschaft"
genannt,
die darüber
schweigen
und zum
Vertuschen
neigen,
damit nicht ist,
was nicht
sein soll?
(Ulrike M. Dierkes)
erschienen 1989
in der Zeitschrift "Eltern"
14.07.2007, 14.18 | (0/0) Kommentare | PL
14.07.2007, 14.08 | (0/0) Kommentare | PL